Jeder Hundebesitzer liebt es, so viel Zeit wie möglich mit seinem Hund zu verbringen. Doch wo bleibt der Hund, wenn das Urlaubsziel in einem fernen Land liegt oder eine berufliche Reise, ein Krankenhausaufenthalt oder eine Kur ansteht? Was macht man bei Krankheit?
In vielen Fällen sind Hundepensionen eine gute – und manchmal sogar die einzige – Lösung, wenn man in seinem Umfeld niemanden hat, der sich um den Liebling kümmern kann. Worauf es bei der Wahl der richtigen Beherbergung für den Hund ankommt, erzählt uns Andrea Reiger.
Seit 2006 betreibt Andrea erfolgreich die Hundepension “HELLO BELLO” in der Nähe von Wien. Mittlerweile waren schon über 80 verschiedene Rassen und zahlreiche Mischlingshunde bei ihr zu Gast. Sie weiß, worauf es bei einer guten Betreuung ankommt und wie der Aufenthalt für jeden Hund so angenehm wie möglich gestaltet werden kann. Aber auch die Besitzer sollen ein gutes Gefühl haben. Hundebetreuung beruht auf Vertrauen zu einer anfangs fremden Person, der man seinen Liebling überlässt. Das ist ein Schritt, der oft nicht leicht fällt.
Das Kennenlernen
Bevor aus dem Hund ein Gast wird, ist das erste Kennenlernen der wichtigste Schritt. Sowohl Vierbeiner, als auch Zweibeiner, sollten sich die Unterkunft und das Gelände ausgiebig ansehen dürfen. Auch für die betreuende Person ist es wichtig, ein erstes Gespür für den Hund zu entwickeln und alle notwendigen Informationen über ihn zu erhalten. Erst im persönlichen Gespräch vor Ort tauchen viele Fragen seitens Besitzer und Betreuer auf, die am Telefon nicht oder nur unzureichend geklärt werden können.
TIPP: Ist bei der Anschaffung des Hundes schon klar, dass immer mal wieder eine externe Betreuung gebraucht wird, ist es ratsam den Aufenthalt in einer Hundepension schon von klein auf zu üben und den Hund daran zu gewöhnen.
Der erste Aufenthalt
Zeit zum Koffer packen: Spielzeug, Bettchen oder Lieblingsdecke mit dem Geruch von zu Hause, Impfpass und die Kontaktadresse für Notfälle dürfen auf keinen Fall fehlen! Auch wenn wir Menschen im Urlaub gerne kulinarische Spezialitäten kosten, sollte der Hund auf jeden Fall weiter mit seinem gewohnten Futter versorgt werden. So kann unnötiger Stress verhindert werden. Die Länge des ersten Aufenthaltes sollte individuell an den Hund angepasst werden. Für einen unsicheren Hund reicht zu Beginn schon ein halber Tag oder nur eine Übernachtung. Je wohler er sich fühlt, desto länger können die Aufenthalte werden. Viele Besitzer sind erstaunt, wie schnell der eigene Vierbeiner sich eingewöhnt, sobald sie außer Sicht-, Reich-, und Riechweite sind. Auch für sie ist es beruhigender zu wissen, dass sie in der Probephase jederzeit erreichbar und in der Nähe sind. Fotos oder Videos, wie der Hund sich benimmt und sich bewegt, erleichtern die Eingewöhungsphase.
Ein Hundetag in der Pension
Auch im Urlaub gibt es für den Hund bestimmte Regeln und Abläufe. Bei der Tagesgestaltung sollte auf jedes Tier individuell eingegangen werden. Fremde Hunde wahllos und erst recht unbeaufsichtigt zusammen zu lassen, nach dem Motto “die machen das schon untereinander aus” ist nicht ratsam. Jeder möchte und soll seinen Hund gesund wieder abholen. Für die Zeit in der Hundepension sollte die Auslastung über andere Aktivitäten, wie zum Beispiel schnüffeln, Ball spielen oder ausgedehnte Spaziergänge gewährleistet werden. Dass dabei auch die gewohnten Streicheleinheiten und Zuwendung nicht zu kurz kommen, sollte selbstverständlich sein.
Bis zum nächsten Mal
Im besten Fall endet die Betreuung nicht unmittelbar mit der Abholung des Hundes. Denn dann ist es für alle Beteiligten interessant, wie schnell der Vierbeiner sich zu Hause wieder eingewöhnt, oder ob er sich komisch verhält. Ein detaillierter Austausch zwischen Betreuer und Besitzer kann helfen, dem Hund zukünftige Besuche noch schöner zu gestalten und gibt beiden Seiten ein gutes Gefühl. Damit es dann heißt: Bis zum nächsten Mal!