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In Hong Kong war erstmals bei einem Hund der Coronatest positiv. Er lebte mit
seiner erkrankten Besitzerin in einem Haushalt. Was bedeutet das jetzt für unsere vierbeinigen Begleiter? HelloBello Tierärztin Eva Schmal-Filius informiert.

Corona ist in aller Munde und natürlich stellen sich einige Tierbesitzer nun die berechtigte Frage ob sich Ihr Liebling nun mit dem gefürchteten neuen Virus anstecken kann, oder ob dieser von Hund auf Mensch übertragen werden kann.
Die Mensch-zu-Mensch Übertragung stellt momentan den wichtigsten Infektionsweg dar. Neben den Sekreten des Atmungstraktes und Speichel können auch Ausscheidungen (Harn und Stuhl) und andere Körperflüssigkeiten infektiös sein.

Coronavirus bei Hund in Hong Kong festgestellt

Nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörde (AFCD) wurde ein Hund in Hong Kong „schwach positiv” auf Sars-CoV-2 getestet. Der Erreger wurde aber lediglich an Nase und Schnauze des Tieres gefunden. Die Besitzerin des Tieres war an dem Virus erkrankt.

Laut dem Virologen Prof. Dr. Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität Wien bedeutet dies eigentlich noch gar nichts. Hunde schnüffeln oft und gerne, das gehört zu ihrer Natur. Wahrscheinlich ist, laut Nowotny eher, dass sich Viruspartikel mechanisch an die Hundeschnauze geheftet haben, da dieser ja mit einer virusausscheidenden Person in einer Wohnung gelebt hat. Der Erreger wurde lediglich in der Nase des Tieres gefunden und nicht in seinem Organismus. Er zeigt auch keinerlei Symptome der Erkrankung und gilt somit als nicht infiziert. Dennoch wurde das Tier von den Behörden in Quarantäne genommen und wird natürlich weiter engmaschig kontrolliert.

Auch Prof. Jonathan Ball, von der Universität Nottingham, trifft die gleiche Einschätzung: „Es gäbe bisher keine Nachweise, dass Hunde das Virus übertragen – dazu müsse der Erreger sich in den Zellen der Tiere vermehren und dann wieder auf den Menschen überspringen. Balls Einschätzung nach befand sich der Erreger vermutlich zufällig auf der Schnauze des Hundes.“ (Süddeutsche Zeitung).

Man muss zwischen einer Infektion und der Anwesenheit von Viren schlicht unterscheiden.

A large brown dog lying on a bed

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In Hong Kong wurde ein Hund positiv auf Sars-CoV-2 getestet.

Die WHO gibt Entwarnung

Das Ergebnis spricht also nicht dafür, dass Hunde sich mit Sars-CoV-2 anstecken oder gar daran erkranken und das Virus übertragen können. Und für alle anderen Haustiere fehlen ebenfalls Hinweise, dass dies passieren könnte.

Deshalb beantwortet auch die Weltgesundheitsorganisation WHO die Frage, ob man sich bei seinem Haustier anstecken könnte auch kurz und knapp: „Nein. Es gibt keinen Hinweis, dass sich Haustiere wie Hunde und Katzen infiziert haben oder das Virus weitergeben können, das Covid- 19 auslöst.“ 

„Besonders in China gibt es gerade zahlreiche wissenschaftliche Studien, die eine mögliche Infektion von Haustieren mit dem neuen Coronavirus untersuchen“, sagt Prof. Dr. Norbert Nowotny. Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen aber auch umgekehrt, vom Menschen auf den Hund, wird zum jetzigen Zeitpunkt als unmöglich angesehen. Besondere Schutzmaßnahmen bezüglich unserer Haustiere sind daher nicht notwendig.

Dennoch hält sich das hartnäckige Gerücht, dass sich Haustiere mit dem Coronavirus Covid 19 infizieren können. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass es andere Coronaviren gibt, mit denen sich Haustiere anstecken können. Diese Coronaviren äußern sich jedoch durch andere Symptome wie beispielsweise blutigen Durchfall, sind weiters auch sehr wirtsspezifisch und keine Zoonosen – also nicht ansteckend für den Menschen. Hier muss man also klar unterscheiden! Bei Coronaviren handelt es sich um eine sehr große Virusfamilie, die es bei nahezu jeder Tierart gibt.

Übertragung von Viren durch Tiere

Die drei Coronavirus-Varianten, die in den vergangenen 18 Jahren den Sprung zum Menschen geschafft haben, kamen ursprünglich alle von Fledermäusen, die allerdings selbst nicht daran erkranken. Über Zwischenwirte fand die Übertragung auf den Menschen statt: Bei SARS(2002) war das der Larvenroller, eine Schleichkatzenart, bei MERS(2012) waren es Dromedare und nun dürfte die erste Übertragung in der chinesischen Provinz Wuhan über das Pangolin, eine Schuppentier-Art, erfolgt sein.

Insgesamt seien die Lebendtiermärkte in China auch in Zukunft das wahrscheinlichste Sprungbrett für Zoonosen.

Diverse Varianten von Coronaviren kursieren auch seit Jahrzehnten unter heimischen Hühnern. “Es gibt in Österreich eigentlich kein Huhn, das nicht geimpft ist”, sagte Michael Hess, Leiter des Departments für Nutztiere und öffentliches Gesundheitswesen in der Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Uni Wien. Seit über 50 Jahren gebe es hierzulande auch keine einzige Ansteckung eines Menschen mit Coronaviren von Hühnern, betonte Hess.

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